Tropenhaus Witzenhausen

Versuchs- und Schauanlage zieht ins Kakaohaus

Hallo Freunde der aquaponischen Pflanzenzucht!
Am letzten Wochenende (28.02/01.03.2015) haben wir zusammen mit den Studenten der Universität Kassel & Witzenhausen, die Aquaponik Versuchs- & Schauanlage im Tropengewächshaus in Witzenhausen fertig gestellt.

Die Anlage steht im sog. Kakaohaus, einem 225 m² großen Teil des 1200m² umfassenden Gewächshauskomplex. Eine minimale Raumtemperatur von 22°C und eine konstante rel. Luftfeuchte von 75%, sind beste Voraussetzungen für eine ertragreiche Aquaponik-Anlage.

Unterstützung bei der Umsetzung

Wir von Lets-Grow unterstützen das Projekt, nicht nur mit dem nötigen Installationsmaterial, sondern konnten auch maßgeblich bei der Gestaltung und dem Bau der Filteranlage und des Pumpenkreislaufs mitwirken.

Bei der Projektgestaltung haben wir die bestehende Vorplanung angepasst, und unsere langjährige Erfahrung mit eingebracht.

Es geht in dem Szenario um eine möglichst einfache und auch für Anfänger reproduzierbare Lösung.

Team im Tropenhaus
Team im Tropenhaus

Die Aquaponik-Anlage im Tropenhaus

Die Anlage besteht aus vier Teilen, die kaskadenförmig angeordnet sind:

Die oberste Etage ist als Ebbe/Flut Grow-Bed geplant – Das zur Verwendung kommende Substrat für dieses Grow-Bed ist noch nicht gänzlich festgelegt
Die beiden mittleren Etagen zwei und drei sind als Raftsystem ausgeführt, also als „Schwimmende Pflanzenzucht“
Die unterste Etage des Systems bildet ein Aquarium mit 800 Litern Gesamtinhalt – Viel Schwimmraum also für die geplante Besetzung mit Tilapien aus unserer Zucht
Versuchsanlage in Witzenhausen

Tropenhaus Witzenhausen
Tropenhaus Witzenhausen

Die Aufgabenstellung im Einzelnen

Unsere Aufgabenstellung haben wir wie folgt deklariert:

Um flexibel bei der Menge an Pflanzen zu bleiben, haben wir uns entschieden, eine sehr große Menge biologischen Filterung zur Verfügung zu stellen.
Gerade bei Ernte der Rafts im Tropenhaus, werden mit den Wurzeln auch viel biologische Oberfläche entfernt, welcher vom Biofilter kompensiert werden muss.

Vorfilterung mit der Möglichkeit, gesammelte Feststoffe aus dem Vorfilterbecken, jederzeit zu entnehmen.
Im Tropenhaus gibt es viele Erdpflanzen die sich über die Feststoffe sehr freuen würden.

Einsatz von energiesparenden Pumpen im Wasserkreislauf, und in der Luftverteilung bzw. Belüftung von Biofilter und Rafts.

Ausnutzen der Schwerkraftfilterung zur Einsparung von unnötig starken Pumpen.

Mögliche Skalier- und Erweiterbarkeit

Versuchsanlage in Witzenhausen
Versuchsanlage in Witzenhausen

Die Filteranlage

Die entstandene Filteranlage setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen

    • 2 x Regentonnen
    • Filteranlage mit ca. 200 Liter Wasserinhalt
    • 32mm
    • Feststoffabscheidung mittels Vortex-Vorfilterung
    • Helix als biologisches Filtermedium – im schwebenden Verfahren
    • Filterpumpe mit einem Gesamtdurchsatz von 4600 Liter/h
    • Verrohrung der Vor- und Rücklaufleitung in 50mm PVC
    • Trenn- und Absperrmöglichkeit der Zu- und Rücklaufleitungen
    • Membrankompressor mit einer Leistung von 20 Liter/min für die Sauerstoffversorgung im Biofilter
Aufbau der Biokammer
Belüftung, Zu- und Ablaufleitung im Biofilter

Unser handwerklicher Einsatz

    • Verrohrung der Zu- und Rücklaufleitungen
    • Bau der Filteranlage
    • Erstbefüllung der Anlage
    • Einregulierung der Pumpe
    • Umsetzung einer Absaugung am Beckenboden, ohne das Becken anbohren zu müssen
    • Bodenablauf
    • Zulauf zur Vorfilterung
    • Zulauf zur Filterkammer
    • Errichtung der Biokammer ohne Bestückung des Biofiltermedium
    • Aufbau der Biokammer
    • Filterkammer mit dem Biofiltermedium
    • Montage der Belüftersteine
    • Realisierung des Rücklauf zurück zum Becken
Bodenablauf
Bodenabsaung ohne Loch im Aquarium

Tilapien als Erstbesatz im Tropenhaus

Nach Besprechung mit allen Teilnehmern des Projektes, sowie den Verantwortlichen haben wir uns für den Niltilapia (Oreochromis niloticus) als Besatzfisch für die Anlage im Tropenhaus entschieden.

Folgende Argumente wurden dabei als relevant angesehen:

    • Ein Fisch der mit den hohen Temperaturen im Hochsommer gut zurecht kommt
    • Möglichkeit den Fisch rein vegetarisch zu ernähren
    • Ganzjährige Verfügbarkeit von Jungfischen (wird von uns gezüchtet)
    • Robuster Fisch
    • Tauglichkeit für viel Publikumverkehr
    • schnelles Wachstum
    • hohe Fleischqualität
Tilapia
Oreochromis niloticus

Weitere Projektschritte und Unterstützung

Wir freuen uns sehr, dass uns die Studenten der beiden Universitäten das große Vertrauen entgegen gebracht haben. Die baldige Besetzung der Anlage mit den ersten Fischen werden wir gemeinsam durchführen.
Ein weiterer spannender Projektabschnitt auf den wir mit großer Vorfreude hinfiebern..

Die Anlage befindet sich aktuell in der biologischen Einlaufphase. Unser Wassertestset, Eisendünger und Harnstoff mit einem vorbereiteten Einlaufplan wurden am Wochenende bereits übergeben.

Über den Fortschritt der Einlaufphase und die weiteren Projekt(fort)schritte werden wir zeitnah hier auf der Homepage und auf unserer Facebook Seite informieren.

 

Liebe Grüße und lasst es wachsen

Euer
Dominik von Lets-Grow

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