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Wie sollte das Verhältnis zwischen dem Kiesbeet und dem Fischtank sein?

Im Kiesbeet leben die Bakterien die für den Stoffwechselkreislauf veranwortlch sind. Ohne diese Bakterien ist ein Aquaponiksystem nicht betriebsfähig.
Die Empfehlung sind pro Liter Fischwasser, ein Liter Substrat.
Daher beziehen sich unsere Literangaben in folgenden Fragen immer auf die Substratmenge.

Wie oft sollte das Wasser umgewälzt werden?

Als Empfehlung gilt das gesamte Wasser sollte mindestens 4x täglich komplett durch die Beete laufen.
Nehmen wir ein Beispiel:
Ein Fischtank mit 1000L, eine Pumpe mit 1000L/h (realer Zulauf in den Beeten) läuft jede Stunde für 15 Minuten, und geht dann für 45 Minuten aus bevor sie erneut anschaltet.
Wenn die Pumpe also rund um die Uhr jede Stunde anläuft, so sind es 24 Schaltungen (á 15 Minuten).

Also sind die Pumplaufzeiten auf den Tag umgerechnet von 6 Stunden im Einsatz.
Bei einer Förderleistung/Fördermenge von 1000L sind es 6 mal die das gesamte Fischwasser die Beete durchströmt.

Ausserdem sollte der zusätzliche mechanische und biologische Filter 24h am Tag laufen !
Also zusätzlich eingeplant werden.
Wird ein Autosiphon verwendet, um die Medium zu 100% auszunutzen, also auch als vollwertiger biologischer Filter, sollte die Pumpe 24h laufen.
Ansonsten darf nur anteilig die Beete als Filtermedium berechnet werden, in dem Fall 25% der Oberfläche für die Bakterien nutzbar.
Gehen wir von 200 – 250m²/m³ Oberfläche beim Kies aus, entspricht das 50 – 62,5m² Filteroberfläche.

Die genaue Größe des Biofilter sollte berechnet werden.

Wie groß sind normalerweise die Fischtanks?

Wie bereits im Punkt Wie sollte das Verhältnis zwischen dem Kiesbeet und dem Fischtank sein?“ beschrieben, richtig sich der Fischtank nach der Kiesbeetgröße.
Eine Anlage für ein kleine Familie beginnt bei 1000L Fischtank, gerne werden dazu auch sogenannte IBC’s verwendet.
Ein IBC ist ein Plastikbehälter
Natürlich muss auch die Fischmenge bedacht werden, dazu lesen Sie bitte unter dem Punkt „Wie viele Fische sollen eingesetzt werden?“ weiter.

Welche Fläche sollten die Pflanzen einnehmen?

In der Regel richtet sich die Kieshöhe nach dem Gemüse.
Als gut erwiesen haben sich Kieshöhen von 25-30cm.
Hat man die gewünschte Höhe ermittelt kann man die Quadratmeter errechen: Fischtankliter / Kieshöhe in cm = m²
Bsp.: 1000L / 25cm => 4m²

Wenn man die maximale Tiefe von 70cm wählt, um gut zu bepflanzen ergibt sich eine Breite des Beetes von: 4m.

Das Beet wäre dann 5,7 x 0.7 x 0.25m oder zwei Beete mit 2,85 x 0.7 x 0.25m

Wie kalkuliere ich die Pflanzenmenge/Pflanzenfläche Substratunabhängig ?

Plant man mehrere System zu kombinieren (Raft, NFT und Growbed) stimmt die Berechnungsformel weiterhin.
Man kann es sehr schön zurückrechnen, denn über die Futtermenge und Beethöhe ergibt die Beetgrößen:

Bsp:
1000L Wasser mit 40 Fischen á 500g (Ende der Saison) ergeben bekanntlich 20kg Fisch.
Füttert man die Fische mit 1% des Fischgewichtes so ergibt sich daraus:

20kg Fisch mit 1,5% => 300g Futter pro Tag

Man rechnet dann nach Schwach-, Mittel- und Starkzehrern:
– Schwachzehrer 60g/m²
– Mittelzehrer 80g/m²
– Starkzehrer >100g/m²

80g als Mittelwert hat sich als verlässlich erwiesen
300g Futter geteilt durch 80g Futter pro m² und Tag ergibt eine Pflanzenfläche von 3,75m²
3,75m² * 0,25 (Substrathöhe in Metern) ergeben ein Volumen von 0,94m³ womit unsere Prüfrechnung ergeben hat, das die Formel von 1:1 fast eingehalten wurde.

Füttert man aber 2% ist 1:1 eigentlich schon zu wenig.
Es wären in dem Fall ca 1,9m³ Beet erforderlich (600 / 80 * 0,25 => 1,88m³)

Daher ist die Einbeziehung zuschaltbarer Beete oder NFT-Rohre eine gute Überlegung, um Nährstoffüberschüsse zu verwerten.
Die Fische werden sich freuen wenn mehr Pflanzen im System sind, die jene Schadstoffe verstoffwechseln.

Nun sollten Sie eine gute Planungsgrundlage für Ihre „Besatzdichte“ haben.

Wie viel Pflegeaufwand entsteht beim Aquaponiksystem?

Der primäre Aufwand steckt im Aufbau des Systems.
Die Planung, Entwicklung, Bau/Aufbau benötigt je nach Vorstellung, Design und Größe entsprechend viel Zeit.
Ein weiterer Punkt ist das säubern des Substrates bei der Erstbefüllung.
Der Besatz mit Pflanzen ist weniger Aufwändig als bei einer Erdkultur.
Unkraut jäten wird minimiert oder sogar ganz ausbleiben, ebenso wie umgraben.

Tägliche Arbeiten:

  • Fütterung der Fische
  • Anfänglich Wasserwerte bestimmen
  • Sichtkontrolle der Fische, Beete, Equipment (Pumpen, Sprudelsteine, Steckverbindugen)

Monatliche Arbeiten:

  • Enfernung von abgestorbenen Pflanzenteilen
  • Ernte reifem Gemüses
  • Neubesatz geernteter Pflanzen
  • Reinigung des Pumpenvorfilters, wenn vorhanden

Jährliche Arbeiten:

  • Abschalten des Systems
  • Einschalten des Systems
  • Grundreinigung des Fischtanks, wenn erforderlich
  • Neubesatz des Fischtanks, wenn erfoderlich
  • Ernte der Fische
  • Abernten der Kiesbeete
  • Aussaat

Kurz gesagt, es fällt recht wenig Arbeit an.
Gerade zu Beginn braucht ein Aquaponiksystem etwas mehr Augenmerk, dies legt sich nach wenigen Wochen.
Wie viele Fische sollen eingesetzt werden?

Wir rechnen immer ein Schlachtgewicht von 500g, dabei sollte die Fischsorte erstmal egal sein.
Liegt neben dem Geschmack auch an den Örtlichkeiten sowie dem Verwendungszweck des Fisches.
Als einfach Formel rechnen wir pro 100L Substrat 3KG Erntefisch.
Also nicht den Fisch bei der Besatzzeit sondern zum Zeitpunkt der Ernte, im aktuellen Kalenderjahr.

 

Woher bekomme ich Besatzfische?

Wir bieten Ihnen jedes Jahr besatzfähige Tilapien an, die sie bereits im Herbst bestellen können.
Alternativ sind alle Fischarten geeignet die eine hohe Aufnahmefähigkeit für Futter besitzen.
Zu den Kaltwasser Fischsorten zählen daher:
Speisefische:
– Karpfen
– Hecht
– Schleien
– Wels (Waller)
– Zander

„Zierfische“
– Goldfische
– Koi
– Shubunkin
– Goldorfen


Können verschiedene Fischarten zusammengehalten werden?

Je nach verwendeter Fischsorte können diese zusammengehalten werden.
Das einfachste Unterscheidungsmerkmal ist die Fische in zwei Klassen zu unterteilen.
Friedfische:
Karpfen
– Schleien
– Goldfische
– Koi
– Shubunkin
– Goldorfen

Raubfische:
– Tilapien (bedingt)
– Zander
– Wels
– Hecht

Friedfische können Problemlos vergesellschaftet werden, bei Raubfischen muss man sich die einzelnen Arten genauer ansehen.
Als Bsp. halten wir größere Karpfen als Systemstarter, zusammen mit den Tilapien die ab Mai dazugesetzt werden.

 

Wie schnell wachsen die Fische?

Das Wachstum der Fische hängt von vielen Faktoren ab.
Um nur einige zu nennen werden die Fische nicht schnell wachsen, wenn eines der folgenden Gegebenheiten eintritt:
– Ammonium/Ammoniak zu hoch
– Nitritwerte zu hoch
– PH-Wert zu hoch/niedrig
– starke Temperaturschwankungen
– Unzureichende Belüftung
– Starke Ablagerungen auf dem Fischtankboden
– Tote Fische
– Krankheiten
– u.v.m.

Ansonsten können Tilapien bis 5% ihres Gewichtes pro Tag zu sich nehmen, und ca 90% in Masse umsetzen.

 

Womit werden die Fische gefüttert?

Wir bieten unseren Fische ausschließlich hochwertiges Trockenfutter an, welches speziell auf deren Anforderung hergestellt wurde.
Es hat einen geringen Fettanteil, bei gleichzeitig hohen Eiweiß und Vitamingehalt.
Für die Pflanzen sind alle erforderlichen Nährstoffe, bis auf Eisen vorhanden.
Eisen sollte sofern es erforderlich ist, als Dünger zugegeben werden.

 

Können Fische auch mit Pflanzenresten gefüttert werden?

Im Grunde ja, es muss nur sichergestellt werden das nicht ausschließlich damit gefüttert wird.
In den Pflanzenresten sind meist unzureichend Nährstoffe für die Fische, als auch für die Pflanzen.
Man muss immer bedenken das man den Fisch am Ende selbst essen will, und da sind Vitamine gerne genommen.

 

Was können für Pflanzen verwendet werden?

Es gibt bis auf Zwiebeln welche umstritten sind, keinerlei Einschränkungen.
Im Grunde ist es egal ob Zierpflanzen, Gemüse oder Blühpflanzen angebaut werden.
Wichtig ist und bleibt das die Wurzeln keine giftigen Stoffe an das Wasser abgeben können.

 

Können verschieden Sorten im System gepflegt werden?

Ja das ist Problemlos möglich.
Wir pflegen auch von A wie Auberginen über M wie Mangold bis Z wie Zucchini alles in einem Kreislaufsystem.

 

Welche Substrate können verwendet werden?

Die Auswahl ist groß und jedes Substrat hat seine Vor- und Nachteile.
Folgende Substrate sind nutzbar: Kies, Blähton, Seramis, Lava, Perlite und Kokos.
Wer welches und für was verwendet, obliegt dem Gärtner.
Auch eine Kombination ist denkbar (z.b. Perlite/Kokos) um die speziellen Vorteile zu kombinieren.

 

Wie wird mit Saatgut verfahren?

Wir ziehen das Saatgut gerne in Netztöpfen und Perlite/Kokos vor um es dann direkt mit dem Netztopf ins Kiesbeet zu setzen.
Gerade bei Kies kann man die Samen auch direkt ins Kiesbeet aussäen.
Liegt natürlich an der Kiesgröße (2/8mm ist ideal) und der Jahreszeit.

 

Können Erdpflanzen verwendet werden?

Gerade Anfänger greifen in der ersten Saison gerne auf Erdpflanzen zurück.
Die Wurzeln werden mit Wasser von der Erde befreit, und dann direkt ins Substrat gepflanzt.
Erdpflanzen sind die biologischen Bedingungen gewohnt, und wachsen problemlos weiter.
Es ist also nicht so wie bei Hydrokultur, wo die Wurzeln sich erst anpassen müssen.

 

Probieren Sie Aquaponik aus, und Sie werden es lieben.

Ihr Lets-Grow Team

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