Ernährung durch das System
Hallo Freunde der erdlosen Pflanzenzucht,
heute möchten wir mal ein Thema ansprechen, was nicht 100% Aquaponik betrifft, aber dennoch in unser Gesamtkonzept gehört.
Die Frage „Wie kann eine Ernährung durch das System aussehen“.
Grundsätzliches Problem
In der heutigen Zeit, die von Stress, Hektik, und vor allem wenig Zeit geprägt ist, scheint es uns so, als wenn die Häufigkeit und Schwere von Erkrankungen gefühlt täglich zunimmt.
Immer öfter haben wir von Erkrankungen von lieben Menschen um uns herum erfahren, die wir zum Teil auf dem Weg des Lebens an die Krankheiten verloren haben.
Wir begannen also uns auf die Suche der Ursache zu machen…
Zur Theorie
Nehmen wir also die Theorie auf, die in vielen Foren, Gruppen bei Facebook oder auch in Portalen zu Alternativen Behandlungen aufgeführt wird…
Es kreisen Aussagen, das über 80% der heutigen Krankheiten auf die Ernährung zurückzuführen sind.
Das nur unser Immunsystem in der Lage ist, sich gegen Krankheiten zu wehren.
Mehrfach findet man auch eine Vermutung das durch zuviel Zucker- und stärkehaltige Nahrungsmittel, sowie raffinierte Mehle der Körper „belastet“ wird.
Ein weiterer Punkt wäre die Übersäuerung des Körpers.
Die Nahrungsmittel
Über die vielen Jahre, die wir mittlerweile Aquaponik betreiben, haben wir uns einen großen Wissensschatz aufgebaut, was das Thema Fisch- und Pflanzenzucht angeht.
Also kurz gesagt wir wissen, was eine Pflanze braucht um gesund zu wachsen.
Wir wissen was passiert wenn Nährstoffe fehlen, wie es sich äußert und was die Folgen für den Geschmack/Ertrag sind.
Wenn man sich nun überlegt, wie viel Kosten, Zeit und Arbeit die Kultur bestimmter Pflanzensorten erzeugen, so kann man sich zum Teil den Preis dieser Pflanzen / Lebensmittel nicht wirklich im Supermarkt erklären.
Zur Zeit sind bei uns wieder viele Landwirte auf den Feldern unterwegs, und beginnen bereits mit der Ausbringung verschiedenster Flüssigkeiten.
Ich möchte jetzt nicht auf die Frage eingehen ob das richtig oder falsch ist.
Aber nehmen wir nun an, das die Böden immer mehr zur Monokultur geworden sind.
So können wir davon ausgehen, das die Nährstoffe komplett zugeführt werden müssen, um überhaupt die Nährstoffe den dort wachsenden Pflanzen zur Verfügung zu stellen.
Fruchtfolge wurde zur Zeit meiner Großmutter dazu verwendet, das der Boden sich „regenerieren“ kann.
Auch sind einige Pflanzen in der Lage den Boden mit Nährstoffen anzureichern (Thema Bohnen).
Mangelernährung
Was passiert also wenn man täglich Gemüse, Obst, Getreide zu sich nimmt was gar nicht mehr über die Nährstoffe verfügt, die eine Pflanze aber idealerweise aufnehmen, oder erzeugen könnte…
Für den Ertrag, bzw. die Geschwindigkeit des Wachstums einer Pflanze ist vielleicht es gar nicht erforderlich, ob alle Nährstoffe ausreichend vorhanden sind.
Was bedeutet das für die Personen die es zu sich nehmen ?
Fehlen zum Teil einfach ganze Nährstoffe, und nimmt man nur das auf was für das Wachstum relevant ist ?
Was ist mit den Spritzmitteln auf den Pflanzen ?
Nehmen wir also mehr Spritzmittel auf als man sollte ?
Die Frage ob durch den Einsatz bestimmter Spritzmittel von einem großen Saatgutkonzern gesundheitliche Risiken entstehen können, ist aktuell weiterhin offen und wird bereits vor Gericht geklärt.
Also sollte man zumindest versuchen das Risiko soweit es geht zu minimieren.
Was kann man SELBST eigentlich tun, ohne die Schuld immer an andere zu geben ?
Ernährung durch das System
Kommen wir aber zum eigentlichen Thema zurück.
Unser System vor der Haustür umfasst 40m² Anbaufläche, und einen Teich mit 35.000L Wasser.
Wenn man sich also entscheiden muss, was man anbauen möchte, kommt man sehr schnell zu den Themen:
- Wie viel Platz brauche ich für x Pflanzen von der Sorte y
- Wie lange braucht die Sorte y
- Kann ich diese Lagern
- Was mache ich daraus
- Was ist mir dies Wert
Für uns Interessant ist eigentlich die Erkenntnis, das man Blattgemüse sehr schnell und sehr viel erzeugen kann.
Also Salate, Mangold, Spinat aber auch Kohlgemüse wie Kohlrabi oder Chinakohl.
Also investieren wir wenig Zeit, haben viele Pflanzen pro m², und haben auch wenig Risiko bei der Kultur (kurze Anbauzeit weniger Risiko als lange Anbauzeit)
Guckt man sich nun man die Erträge, Anbaudauer und das Risiko von Getreide oder Mais an, oder aber Kartoffeln so scheint man schnell festzustellen, das sich der ganze Aufwand kaum lohnt.
Die Fische
Was man auch schnell feststellen wird, das man gar nicht soviel Fisch erzeugen kann, wie man vielleicht am Anfang dachte.
20-25kg Fisch auf 1000L Wasser ist ein typischer Wert den wir empfehlen.
Nur kann man 20-25kg nur einmal im Jahr bei einer saisonalen Anlage erzeugen.
25kg / 365 Tage => alle 15 Tage 1kg Fisch, oder bei 500g gerechnet jede Woche ein Fisch.
Warum denke ich gerade an meine Kindheit zurück, als es immer nur Freitags Fisch gab …. *denk-denk-denk*
Verwertung
Wer kennt das nicht, es ist Hochsommer die Beete sind voll mit leckerem Salat, Spinat, Kohlrabi, Weißkohl, Tomaten, Gurken, Zucchini, etc. und auf einmal soviel, das man nicht weiß wie man die Unmengen nur Essen soll.
Freunde und Bekannte winken auch bereits ab, wenn diese auf Zucchini angesprochen werden.
So entstand dieses Jahr die Idee, einfach Gemüse und Obst per SlowJuicer zu entsaften.
Man kann mit dem „Langsamen Entsafter“ natürlich auch super Blattgemüse entsaften.
Das Thema „Detox“ was ja für Entgiftung steht, ist aktuell in aller Munde.
Durch diese Technik kann man sehr große Mengen von Obst und Gemüse pro Tag zu sich nehmen.
Hat natürlich weniger Ballaststoffe als wenn man es essen würde, aber das tun wir ja parallel ebenfalls noch.
Ein Beispiel:
– einen Apfel
– eine Zucchini
– eine Paprika
– eine halbe Salatgurke
– eine Hand Spinat
– ein 5cm Stück Ingwer
– eine Hand Petersilie
– eine Hand Orangenminze
– eine Apfelsine
Ergeben drei Gläser á 250ml Saft.
Diese trinken wir morgens nach dem Frühstück.
Wer kann dies morgens schon essen ?
Der Vielfalt der Säfte sind keine Grenzen gesetzt.
Allerdings sind Beeren wie Erdbeere oder Heidelbeeren zu weich und daher nicht so leicht zu entsaften.
Keine Kohlenhydrate ?
Das Thema gesunde Ernährung begannen wir im Oktober 2018.
Wir haben die einfachen Kohlenhydratquellen wie Mehl und Zucker komplett vom Speiseplan gestrichen.
Dadurch fallen viele Sachen weg, und man muss wieder beginnen sein Essen zu kochen.
Man glaubt gar nicht wo überall Zucker oder Mehl drin ist.
Wichtig finden wir, das es kein klassisches LowCarb ist.
Im Gemüse stecken auch Kohlenhydrate, und davon nehmen wir sehr viele zu uns. Es geht um also viel mehr um die besseren Kohlenhydrate.
Empfehlung für Pflanzenanbau
Unsere Empfehlung ist nichts anderes, als was wir selbst bereits für uns anbauen:
- Auberginen
- Alle Arten von Salaten
- Kopfsalat
- Eissalat / Batavia
- Schnittsalate
- Pflücksalate
- Endivien
- Asiasalate
- Radicchio
- Brokkoli
- Kohl
- Kohlrabi
- Grünkohl
- Rotkohl
- Weißkohl
- Radies(chen)
- Rote Beete / Rübe
- Salatgurken
- Spinat
- Zucchini
- uvm
Auch das Thema Microgreens und Sprossen ist sehr interessant für die Versorgung in der kalten dunklen Jahreszeit.
Fazit
Die Ernährung ist am Anfang nicht leicht, man macht eine Art Entzug durch, fühlt sich dann aber deutlich besser.
Nach nun 6 Monaten sind über 20kg Gewicht runter.
Es geht uns sehr gut, weniger gesundheitliche Probleme.
Die Unverträglichkeiten sind weg, die häufigen Magenprobleme nach dem Essen Vergangenheit.
Auch die Häufigkeit von Erkältungen, oder das Hautbild haben sich stark verbessert.
Man sollte sich ein ganzheitliches Konzept überlegen, mit dem man keine Diät macht, sondern eine langfristige Ernährungsumstellung.
Vergleicht mal, wenn ihr einen SlowJuicer habt, das Gemüse der Aquaponik, mit dem Gemüse aus dem Supermarkt, ihr werdet staunen und vieles in Frage stellen…
Lest dazu bitte auch noch das Thema „Lohnt sich eine Aquaponikanlage“
Gemüse ist nicht gleich Gemüse.
Lieber Dominik!
Danke für diesen Artikel! Fasst alles zusammen, was ich denke und mache! Werde den großzügig teilen!!!
Liebe Grüße
Axel
Moin Dominik,
ich kann mich auch nur bedanken. Sehr schöner ausführlicher Artikel, weiter so!
Gruß,
Rémi
P.S.: Vielen Dank für den schnellen Versand der letzten Bestellung 🙂
Hallo Dominik,
ein Super-Artikel mit vielen wertvollen Informationen !!!
Ich hoffe, dass viele es lesen.
Viele Grüße
Anna